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Welt-Rheuma-Tag 2022: Mehr bewegen mit der Rheuma-Liga
„Lassen Sie uns gemeinsam mehr für die Teilhabe und gegen die Vereinsamung von Menschen mit Rheuma tun!“, sagt Rotraut Schmale-Grede, die Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, anlässlich des Welt-Rheuma-Tags. Der 12. Oktober 2022 steht unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam – mehr bewegen mit der Rheuma-Liga!“.
Die Rheuma-Liga will damit Rheuma-Betroffenen Wege aus der Einsamkeit aufzeigen. Dass sich durch die Corona-Pandemie immer mehr Menschen einsam fühlen, belegen Studien, unter anderem vom Deutschen Zentrum für Altersfragen. „Gemeinschaft erleben, Unsicherheiten abbauen, Austausch erfahren – das ermöglichen unter anderem die ehrenamtlich organisierten und mit professionellen Therapeuten durchgeführten Bewegungsangebote der Deutschen Rheuma-Liga. Die Kurse fördern das Aktivwerden in Gemeinschaft und den Austausch vor Ort“, sagt Rotraut Schmale-Grede.
Gemeinschaft und Bewegung sind wichtig für die Gesundheit
Wie einsam die Pandemie machen kann, zeigt eine Untersuchung des Deutschen Zentrums für Altersfragen. Danach lag die Einsamkeitsrate der Menschen zwischen 49 und 90 Jahren im Jahr 2020 bei 14 Prozent und damit 1,5-mal höher als in den Vorjahren. Die Pandemie hat ebenso „bewegungslos“ gemacht, weil allerorten die Bewegungsangebote ausgefallen sind und sie nur nach und nach wieder in gewohntem Umfang angeboten werden können.
„Vereinsamung und Bewegungsmangel sind eine ungünstige Kombination. Einsamkeit kann Konsequenzen für die psychische wie physische Gesundheit nach sich ziehen, Bewegungsmangel, einen Verlust an Lebensqualität durch zunehmende rheumatische Schmerzen und Langzeitschäden an den Gelenken. Der Abbau von Einsamkeit und Bewegungsmangel ist demnach nicht nur wichtig für den sozialen Zusammenhalt, er gehört zur Gesundheitsvorsorge“, erklärt der orthopädische Rheumatologe Dr. med. Matthias Schmidt-Ohlemann. Er ist Vorstandsmitglied der Deutschen Rheuma-Liga.
„Unser Zusammenhalt endet nicht am Beckenrand!“
Wie viele andere Rheuma-Betroffene kennt Marianne Korinth die Folgen von Bewegungsmangel und fehlendem Austausch mit anderen Betroffenen aus eigener Erfahrung.
Die stellvertretende Vorsitzende des Landesverbands Bremen nimmt seit über 15 Jahren am Funktionstraining teil – ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Gymnastikgruppenangebot im Wasser und an „Land“, das von Ehrenamtlern der Rheuma-Liga vor Ort organisiert wird.
„Das Funktionstraining ist unbezahlbar. Ich habe in der Pandemie mit dauerhaft starken Schmerzen und massiven Bewegungseinschränkungen gelebt, weil ich nicht wie gewohnt am Funktionstraining teilnehmen konnte.“, so Korinth. „Das Funktionstraining stärkt den Kreislauf, Knochen und Muskeln und hält die Gelenke geschmeidig. Die Bewegung fällt außerdem in Gemeinschaft viel leichter“, erklärt Dr. med. Schmidt-Ohlemann. “Unser Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl enden nicht am Beckenrand,” bestätigt Marianne Korinth, „wir tauschen uns aus, gehen zusammen ins Theater, unternehmen Dinge und jedes Jahr steht ein gemeinsames Weihnachtsessen an.“
Mehr bewegen mit der Rheuma-Liga
Über das Funktionstraining hinaus gibt es noch viele weitere Bewegungsangebote, die die Landes- und Mitgliedsverbände der Rheuma-Liga vor Ort anbieten – von A wie Aquabouncing über Qigong, Progressive Muskelentspannung, Sturzprävention, Schmerzbewältigung, Tai-Chi, Tanz, Yoga bis hin zu Z wie Zilgrei. Mit der Rheuma-Liga können Betroffene auch im Kanu gemeinsam übers Wasser fahren, durch die Natur wandern und radeln.
„Die Landes- und Mitgliedsverbände der Rheuma-Liga haben viele spannende neue Formate entwickelt, ein aktuelles Beispiel: die Arbeitsgemeinschaft Freiburg des Landesverbands Baden-Württemberg bietet einen „Walk and Talk“-Termin an. Eine optimale Verbindung von Austausch und Bewegung“, erklärt Präsidentin Schmale-Grede. Gefragt sind aber auch die Tools für zuhause, wie die Bewegungsposter, die App Rheuma-Auszeit oder die Bewegungsvideos der Rheuma-Liga.
„Es ist eine unserer wichtigsten Aufgaben, Rheumabetroffene zu stärken und sie auf ihrem Weg in ein aktives und bewegtes Leben zu unterstützen. Unsere Angebote sind da eine wesentliche Säule“, so Schmale-Grede. Die Kampagne wird vom AOK Bundesverband unterstützt.
Rückblick Welt-Rheuma-Tag: Im Zeichen der Aufklärung
Schon von Weitem waren die riesigen, grünen Zahlen und der große Truck auf den Marktplätzen zu sehen – quer durch Deutschland führte zum Welt-Rheuma-Tag 2012 die Aktiv-Tour der Deutschen Rheuma-Liga unter dem Motto „Aktiv gegen Rheumaschmerz“. Ehrenamtliche animierten an den Stationen zur Bewegung.
„Am Welt-Rheuma-Tag, der jedes Jahr am 12. Oktober stattfindet, ist die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit groß – das wollen wir nutzen“, sagt Rotraut Schmale-Grede, Präsidentin der Rheuma-Liga.
Seit 2004 macht der Selbsthilfeverband deshalb zum Welt-Rheuma-Tag mit einer Kampagne oder einer besonderen Aktion auf die Interessen und Herausforderungen von Menschen mit rheumatischen Erkrankungen aufmerksam.
Ein Auto mit viereckigen Rädern
„Wir möchten das Leben mit Rheuma ins öffentliche Bewusstsein rücken“, beschreibt Rotraut Schmale-Grede. Und das hat die Deutsche Rheuma-Liga bereits in vielen Jahren geschafft, zum Beispiel 2007, als ein Auto mit viereckigen Rädern im Mittelpunkt stand. Mehr als 200 Städte plakatierte die Rheuma-Liga damals mit dem Motiv. „Das Auto, das mit den falschen Rädern nur noch schwer vorwärtskommt, wurde zum Symbol für die Leidenssituation der rund acht Millionen Arthrosebetroffenen in Deutschland“, erklärt Rotraut Schmale-Grede, die damals noch als Vizepräsidentin die Kampagne „Arthrose? Wir helfen weiter“ aktiv begleitete: „Aber das muss nicht sein: Auch mit Arthrose geht es weiter.“
Von Mut und Unterstützung
Diesen Mut an Betroffene weitergeben – das ist ein wichtiges Ziel der Kampagnenarbeit der Deutschen Rheuma-Liga. „Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand, und managen Sie Ihr Rheuma. Wir als Deutsche Rheuma-Liga unterstützen und begleiten Sie auf diesem Weg“, ermutigte Helga Jäniche, die seit vielen Jahrzehnten ehrenamtlich für den Verband im Einsatz ist, zum Beispiel zum Welt-Rheuma-Tag 2021 unter dem Motto „So managen Sie Ihr Rheuma“. Ob Gelenkschutz, Bewegung oder Selbstmanagement – die Rheuma-Liga kann dank ihrer mehr als 8.500 Ehrenamtlichen in 16 Landes- und drei Mitgliedsverbänden in sehr vielen Bereichen des Lebens Angebote bereitstellen und Betroffene unterstützen.
Dank an Tausende Ehrenamtliche
Deshalb widmete der Verband 2013 unter dem Motto „Aktiv gegen Rheuma – ich bin dabei“ den Welt-Rheuma-Tag dem Ehrenamt. „Unsere Ehrenamtlichen sind in der Regel selbst an Rheuma erkrankt und tragen oft schwer an den Folgen. Trotzdem geben sie ihre Kraft und Zeit für andere Erkrankte“, beschrieb Prof. Erika Gromnica-Ihle, heute Ehrenpräsidentin des Verbandes, damals den Antrieb für die Kampagne.
Auch zum 50-jährigen Bestehen des Selbsthilfeverbandes im Jahr 2020 startete die Rheuma- Liga ihre Jubiläumsfilmreihe mit dem Dank an die vielen Ehrenamtlichen. „Ohne die vielen ehrenamtlich tätigen Menschen hätten wir in den letzten 50 Jahren nicht so erfolgreich arbeiten können“, ist sich Rotraut Schmale-Grede sicher.
Welt-Rheuma-Tag 2021: So managen Sie Ihr Rheuma
“Nehmen Sie Ihr Leben in die Hand und managen Sie Ihr Rheuma. Wir als Deutsche Rheuma-Liga unterstützen und begleiten Sie auf diesem Weg“, ermutigt Helga Jäniche, Vorstandsmitglied im Bundesverband der Deutschen Rheuma-Liga, Menschen mit Rheuma. Anlässlich des Welt-Rheuma-Tags 2021 fünf Tipps (siehe Infografik), die den Betroffenen helfen sollen, ihre Lebensumstände mit der chronischen Erkrankung Rheuma zu verbessern.
Die Ratschläge lauten: „Aktiv werden“, „Gemeinsam geht es besser“, „Über die Erkrankung sprechen“, „Vom Schmerz ablenken“ und „Ziele setzen“. Der Verband stellt für den Weg zum selbstverantwortlichen Umgang mit der chronischen Erkrankung Hilfsangebote vor – vom Selbstmanagement-Kurs „Herausforderung Rheuma” und Bewegungsangeboten über das Selbsthilfetreffen vor Ort bis hin zur App „Rheuma-Auszeit“.
Zum Selbstmanagementkurs hat der Verband aktuell den Info-Film: „Herausforderung Rheuma – nimm Dein Leben in die Hand!“ herausgebracht.
Rheuma-Betroffene Mona Heyen: „Wollte nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern aktiv werden!“
„Ich habe die Herausforderung Rheuma angenommen und mein Leben selbst in die Hand genommen. Drei Tage nachdem ich die Diagnose rheumatoide Arthritis und Psoriasis-Arthritis erhalten habe, war ich Mitglied der Rheuma-Liga. Kurz darauf habe ich mich dort bei einem Selbstmanagement-Kurs angemeldet. Ich wollte den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern aktiv sein“, sagt Mona Heyen aus Langgöns bei Gießen.
„Durch den Kurs habe ich angefangen, über mich selbst nachzudenken: Was tut mir gut, was nicht. Ich habe viele Tipps bekommen, die mir im Umgang mit meiner Erkrankung helfen“, sagt die 45-jährige. Inzwischen hat sie sich selbst zur Trainerin für das Selbstmanagement-Programm fortgebildet und hilft so auch anderen Menschen mit Rheuma.
Rheuma-Liga stärkt Selbstverantwortung und Veränderungswillen
Neben den Selbstmanagementkursen bietet die Rheuma-Liga auch vielfältige analoge und digitale Angebote für Betroffene alle Altersgruppen. Darüber hinaus gibt es Selbsthilfegruppen vor Ort, Bewegungsangebote, ehrenamtliche Beratung, Vorträge, ein umfangreiches Seminarangebot sowie medizinisch geprüfte Informationen in Broschüren, Merkblätter, Flyern und die Mitgliederzeitschrift „mobil“. „Es ist eine unserer wichtigsten Aufgaben, die Betroffenen zu bestärken. Dazu gehört es auch, die Gesundheitskompetenz der Menschen mit Rheuma zu fördern. Das verbessert ihre Lebensqualität und ist zudem bei einer Anzahl von rund 17 Millionen Rheuma-Betroffenen in Deutschland auch der Schlüssel zu einer gesünderen Gesellschaft“, erläutert Jäniche. Die Kampagne wird vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützt.
Den Welt-Rheuma-Tag 2020 widmet die Deutsche Rheuma-Liga dem Engagement der 10.000 Ehrenamtlichen, die für den Verband bundesweit im Einsatz sind.
Die Deutsche Rheuma-Liga feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Der Start ins Jubiläumsjahr am Welt-Rheuma-Tag ist dem Engagement der Ehrenamtlichen gewidmet. Seit 1970 klärt die Deutsche Rheuma-Liga über die Volkskrankheit Rheuma auf und steht den Betroffenen zur Seite.
„Das ginge nicht ohne die rund 10.000, zumeist selbst von Rheuma betroffenen Menschen, die sich ehrenamtlich, kontinuierlich und unentgeltlich in den Landes- und Mitgliedsverbänden der Deutschen Rheuma-Liga einsetzen. Ohne diese Menschen hätten wir in den letzten 50 Jahren nicht so erfolgreich arbeiten können. Ich möchte den Tag zum Anlass nehmen, Ihnen allen für die Zeit und Ihre Initiative zu danken“, sagt die Präsidentin der Rheuma-Liga, Rotraut Schmale-Grede.
Filme und Podcast
Um das Ehrenamt als Motor und Rückgrat der Deutschen Rheuma-Liga zum 50jährigen Jubiläum zu würdigen, veröffentlicht der Verband zum Thema „Ehrenamt“ einen Videoclip, einen Podcast und ein filmisches Grußwort der Präsidentin, Rotraut Schmale-Grede. Der Film ist der erste einer Werkreihe von insgesamt sieben Clips zum Jubiläum.
Britta (23) und Christian (43) haben Rheuma. Wie oft mussten die beiden sich schon anhören, dass sie für die Krankheit viel zu jung sind und sich nicht so anstellen sollen? Deshalb haben sie mit der Deutschen Rheuma-Liga die Kampagne „Rheuma ist jünger als du denkst“ ins Leben gerufen.
Die Deutsche Rheuma-Liga geht mit der Kampagne gegen Vorurteile an, auf gesellschaftlicher wie politischer und medizinischer Ebene wachrütteln. Ziel von „Rheuma ist jünger als du denkst“ ist mehr Verständnis für junge Rheumatiker.
Auf dem Instagram-Kanal der Deutschen Rheuma-Liga berichten Britta und Christian aus ihrem Alltag. Sie zeigen, wie sie mit ihrer Krankheit im Alltag umgehen.
Was ist der Welt-Rheuma-Tag?
Der Welt-Rheuma-Tag wurde erstmals 1996 von der Arthritis and Rheumatism International (ARI) ins Leben gerufen, der internationalen Vereinigung von Selbsthilfeverbänden Rheumabetroffener. Ziel ist es die Anliegen rheumakranker Menschen an diesem Tag in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Der Welt-Rheuma-Tag (engl. world arthritis day) findet immer am 12. Oktober weltweit statt.
Die Deutsche Rheuma-Liga hat den Jahrestag in Deutschland erstmals 2005 eingeführt und begeht den 12. Oktober seitdem stets mit einem besonderen Motto und Kampagnenschwerpunkt.